MONUMENT TO THE VICTIMS OF WITCH-HUNTS (WORK IN PROGRESS)

DE

In Bad St. Leonhard im Lavanttal, wo das Gericht 1493 drei Frauen wegen Hexerei verurteilte, soll ein Monument errichtet werden, das an jene drei Frauen und alle Opfer der Hexenverfolgung erinnert.

Ausgangspunkt für den Entwurf ist eine Passage aus dem „Urgicht“ von 1493 (ein Verhörprotokoll, das wahrscheinlich unter der Folter verfasst wurde): ‘da sind sie überains worden’. Der Satz bezieht sich auf einen Zusammenschluss – Übereinstimmen oder eine Einigkeit – kann aber auch als „mehr als eins werden“ interpretiert werden: ein Bündnis, ein kollektives Zusammenkommen. Die ursprünglich gegen die drei Frauen gerichtete Textpassage (Vorwurf des Teufelsbündnisses) wird umgedeutet – der Fokus wird auf das Gemeinsame und Kollektive als etwas Mächtiges gerichtet.

Der Schriftzug wird südlich von Bad St. Leonhard im Lavanttal auf einer Anhöhe in der Nähe einer historischen Hinrichtungsstätte sichtbar sein: In Form von großen Buchstaben wird er in eine abschüssige Wiese „geschrieben“, indem der Bereich der Buchstaben beim Mähen ausgespart wird. Der Schriftzug ist beim Vorbeigehen/-fahren sichtbar und erinnert in seiner Form an Werbeschriften an den Hängen entlang von Autobahnen.
Das Belassen eines ungemähten Grasstreifens bezieht sich auf den Feldhain. Ein Feldhain ist ein mit Wiesen, Hecken oder Bäumen bewachsener Grenzstreifen zwischen zwei Feldern, an Böschungen oder entlang von Grundstücksgrenzen. Das deutsche Wort „Hexe“ ist abgeleitet von „Hecke“ oder „Hagzissa“ (althochdeutsch: Zaunreiterin). Die Hecke wird zudem mit Einfriedung/Privatisierung in Verbindung gebracht. Ausgehend von diesen Bezügen bieten sich die Hecke und der verwandte Feldrand an, um ein Denkmal für die Opfer der Hexenverfolgung zu bilden.

Die Textpassage wird durch eine Gedenktafel ergänzt, die neben eines Wanderweges in der Nähe des Flusses Lavant angebracht werden soll. Geplant ist eine Gedenkveranstaltung vor Ort und die Einbindung von Vereinen und Chören.

Die Visualisierungen auf der rechten Seite zeigen den aktuellen sowie den ersten Entwurf des Denkmals, das ursprünglich aus großen Buchstaben, geformt aus dem Material Hecke, bestehen sollte.


Die Idee, ein Denkmal zu realisieren, wurde vom Kollektiv Container25 im Zuge des Projekts „Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal 1493/1934“ initiiert, das sich mit verschiedenen Zeiten der Gewalt in der Geschichte des Lavanttals befasst. Es umfasste Vorträge, Stadtrundgänge, Filmvorführungen, Konzerte und Veröffentlichungen. Ich wurde vom Kollektiv eingeladen, ein Denkmal zu entwerfen, das an die drei 1493 verurteilten Frauen und an all jene erinnert, die den Hexenverfolgungen zum Opfer fielen. Nach einer langen Pause aufgrund von Post Covid kann ich das Projekt nun realisieren (2025).

Ich erhielt das Jahresstipendium für spartenübergreifende Kunstformen 2023 des Landes Kärnten/Koroška, um das Mahnmal für die Verfolgten der Hexenverfolgung zu realisieren. Das Land Kärnten unterstützt auch die weitere Realisierung des Projekts.

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EN
In Bad St. Leonhard in Lavanttal, where the court sentenced three women for witchcraft in 1493, a monument will be erected to commemorate those three women and all the victims of the witch hunts.

The starting point for the design is a passage from the 1493 “Urgicht” (an interrogation protocol that was probably drawn up under torture): ‘da sind sie überains worden’. The phrase refers to a union – agreeing or uniting – but can also be interpreted as ‘becoming more than one’: an alliance, a collective coming together. The text passage that was originally directed against the three women (accusation of the devil’s alliance) is reinterpreted – the focus is directed towards the common and collective as something powerful.

The lettering will be visible south of Bad St. Leonhard in Lavanttal – on a hill close to the location of a historical execution site: In the form of large letters, it will be ‘written’ into a sloping pasture by cutting out the area of the letters when mowing. The lettering is visible when walking/driving past and its shape is reminiscent of advertising lettering on slopes along motorways.
Leaving an unmown strip of grass refers to the field margin. A field margin is a border strip overgrown with meadow, hedges or trees between two fields, on embankments or along property boundaries. The German word ‘Hexe’ (witch) is derived from “Hecke” (German for “hedge”) or Hagzissa (Old High German: fence rider). The hedge is associated with enclosure / privatisation. Based on these references, the hedge and the related field margin lend themselves to forming a monument to the victims of witch persecution

The text passage will be supplemented by a memorial plaque, which will be located close to a hiking path near the river Lavant. A commemorative event on site and the involvement of associations and choirs is planned.

The visualisations on the right show the current as well as the first draft of the monument, which was initially thought to be made of big letters, formed by the material hedge.


The idea to realize a monument was initiated by Container25 collective in the course of the project „Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal 1493/1934“ (Zero Points of Violence in the Lavant Valley), which focusses on different times of violence in Wolfsberg’s history (a region in Carinthia). It included talks, city walks, film screenings, concerts and publications.

The idea to realize a monument was initiated by Container25 collective in the course of the project „Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal 1493/1934“ (Zero Points of Violence in the Lavant Valley), which focusses on different times of violence in Lavant valley’s history (a region in Carinthia). It included talks, city walks, film screenings, concerts and publications.

I was invited by the collective to design a monument, remembering the three women who were sentenced in 1493 and all those persecuted during the witch hunts. After a long break due to Post Covid, I am now (2025) continuing to work on the project.

I received the scholarship of the province of Carinthia for interdisciplinary art forms 2023 (Jahresstipendium für spartenübergreifende Kunstformen 2023 des Landes Kärnten/Koroška) to realise the memorial for those who were persecuted during the witch hunts. The state of Carinthia also supports the further realisation of the project.

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